1. Damen: Sieg in Neuss und ein Zeichen in einer anderen Sache

Zunächst zum sportlichen Endwert: Die Zweitliga-Basketballdamen des BBZ Opladen gewannen das Rheinderby bei den TG Neuss Tigers nach einer grandiosen Schlussphase mit 76:68 nach 33:39-Pausenrückstand.
Wichtiger als alle sportlichen Belange ist beispielsweise aber, den Kampf gegen die derzeit unheilbare Nervenkrankheit ALS zu unterstützen. Initiativ ist diesbezüglich die Neusser Spielerin Franziska Worthmann tätig, deren Vater unlängst an ALS gestorben ist. Ihre so wichtige Sache wurde vom BBZ-Team mit eine kleinen Spende unterstützt. Überhaupt wurde im Rahmen der Partie auf diese, vielen noch unbekannte Krankheit aufmerksam gemacht – eine richtig gute Aktion. “Für uns war es wichtig zu zeigen, dass wir Franzis Aktion klasse und unterstützenswert finden und darüber hinaus zu zeigen, dass es ganz andere Dinge gibt als sportliche Rivalität und dass man stets auch ein Auge auf diese Dinge werfen sollte”, erklärte dazu BBZ-Coach Grit Schneider.
Und dann hatte Schneider auch Freude an der Darbietung ihrer jungen Mannschaft. Nicht durchgehend, aber über weite Strecken. “Es war ein spannendes, intensives und über weite Strecken auch wirklich gutes Damenbasketballspiel. Beide haben ordentlich angefangen und auch ein bisschen wild gespielt, das gehört halt auch zum Abtasten”, meint Grit Schneider. Das erste Viertel verlief dann entsprechend ausgeglichen. Im zweiten Abschnitt agierte Neuss etwas besser und erspielte sich bis zur Pause einen Sechs-Punkte-Vorsprung, während BBZ zu wenig gute Entscheidungen in der Offensive traf.
“Wir hatten uns in der Kabine dann vorgenommen, den Rückstand schnellstmöglich zu egalisieren. Zunächst lief es dann auch in die richtige Richtung, wir haben dann aber ein bisschen den Faden verloren”, berichtete Schneider, deren Team dann bisweilen mit zwölf Punkten in Rückstand lag (29. Minute). In dieser Phase spielten die Gäste nicht konsequent als Team zusammen, was sich sofort bemerkbar machte. Nichtsdestotrotz hatten die Opladenerinnen nie das Gefühl, dass es nicht möglich wäre, auch diesen Rückstand noch aufzuholen. Vor dem Schlussviertel überlegten Schneider und ihre Schützlinge dann genau, wie man in den letzten zehn Minuten vorgehen muss. Daraus resultierte eine Umstellung im Angriff, die bewirkte, dass man nun immer enger an Neuss herankam. In der 35. Minute lag BBZ noch mit 59:64 hinten. Dann aber legten die Opladenerinnen richtig los und legten einen sensationellen 15:0-Lauf hin, dem die Tigers nichts entgegenzusetzen hatten. Diese 15 Punkte wurden von vier verschiedenen Spielerinnen erzielt. Es wurde nun konsequent die beste Option in der Offense gesucht und auch gefunden. Spätestens mit dem 74:64 in der Schlussminute war die Partie entschieden. “Letzte Woche mussten wir noch schmerzlich feststellen, dass ein Spiel eben 40 Minuten dauert, und daraus haben alle gelernt. Diesmal haben wir eben daran geglaubt, dass ein Spiel 40 Minuten dauert und dass man immer noch alles wenden kann. Der Schlüssel war, dass wir im zweiten Durchgang einige Dinge besser angegangen sind als noch vor der Pause. So hatten wir in der ersten Halbzeit zehn Turnover, in der zweiten dann nur noch vier. Zudem hatten wir am Ende 20 Steals, was auch zeigt, dass die Verteidigung entsprechend besser war. Es war alles in allem ganz klar ein Erfolg des Teams”, erklärte Schneider abschließend. Auch ging BBZ konsequenter zum gegnerischen Korb und holte damit auch wichtige Freiwürfe heraus.
Nun steht ein gewiss stressiges Doppel-Heimspiel-Wochenende an. Am kommenden Samstagabend empfängt BBZ die Hurricanes aus Rotenburg-Scheeßel und am Sonntagnachmittag die Panthers-Academy aus Osnabrück.Punkte BBZ:  Zdravevska 19, Stock 14, Wolff 13, Tenbrock 10, Flaskamp 6, Schütter 4, Middeler 4, Marré 3, Prinz 3, Beckert, Brinkmann, Schmidt.