1. Damen mit Duselsieg in Braunschweig

“Das war ziemlich schlecht.” Mit dieser Aussage bezog sich BBZ Opladens Trainerin Birgit Kunel nach dem überaus glücklichen 81:76 (72:72, 39:44)-Erfolg ihres Teams nach Verlängerung bei Zweitliga-Schlusslicht Eintracht Braunschweig lediglich auf die Darbietung ihrer Schützlinge: “Die Eintracht hat gut gespielt, hat alles gegeben. Dafür mein Kompliment.” Und ihre Mannschaft? “Wir hatten unsere guten Phasen, vor allem in der Verlängerung. Vorher konnte ich oftmals nur mit dem Kopf schütteln. Vor allem dass wir 44 Punkte in der ersten Hälfte gegen den Tabellenletzten kassieren, geht gar nicht”, erklärte Kunel, die sich bisweilen über ihre Spielerinnen arg wunderte: “Da falte ich die Mädels zur Pause kurz mal zusammen, um dann zu merken, dass alle komplett tiefenentspannt sind. Ich glaube, nicht eine meiner Spielerinnen hatte auch nur annähernd einen Gedanken daran verschwendet, dieses Spiel zu verlieren.” Die Trainerin aber schon, weshalb ihr nicht selten die Nackenhaare zu Berge standen: “Es kann nicht sein, dass man nach Braunschweig fährt und denkt, ach, wird schon alles gut gehen, und dann bisweilen schlicht und einfach nicht verteidigt!” Zum Ende des dritten Viertels war dann aber auch Kunel mal kurz beruhigt. Mit 23:8 hatte BBZ diesen Durchgang für sich entschieden und sich vermeintlich auf die Siegerstraße gebracht. “Ab gehts ins letzte Viertel, und wir kassieren einen 0:14-Lauf. Da fehlten mir wirklich die Worte”, räumte Kunel ein. Mit sehr viel Glück retteten sich die Gäste dann doch noch immerhin in die Verlängerung. Das lag einerseits daran, dass man erneut an der Freiwurflinie Nervenstärke bewies und andererseits daran, dass der letzte Korb der Eintracht von den Schiedsrichtern nach längerer Beratung nicht anerkannt wurde, weil bereits die Schlusssirene ertönt war. “Das war eine ganz enge Geschichte. Ich hatte den Eindruck, das war noch so eben in der Zeit, während mein Mann sich die Szene auf Video angeschaut hat und direkt bemerkte, das war zu spät”, so Kunel, deren Team in den zusätzlichen fünf Minuten dann die Kontrolle hatte und die Partie noch nach Hause brachte. Was die Trainerin auch wurmte: “Wir wussten um die Schlüsselrolle, die Barron und Hunter bei Braunschweig inne haben, und waren darauf vorbereitet. Und was passiert? Wir bekommen die beiden nicht in den Griff.” 46 Punkte gingen allein aufs Konto der beiden US-Amerikanerinnen. Fakt ist aber auch, dass dieser Sieg für Opladen immens wichtig war. Das Zehn-Punkte-Polster auf den Tabellenvorletzten Barmen müsste gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Klassenerhalt sein.

Punkte BBZ:  Stratton 18, Happel 16, Schütter 13, Nettersheim 9, Krause 8, Wolff 7, Ellenrieder 4, Flaskamp 4, Loock 2, Marcus.