1. Damen: Zwei bärenstarke Viertel reichten nicht

Nach der Schlusssirene war man sich bei jenen, die es in irgendeiner Form mit den Zweitliga-Basketballdamen des BBZ Opladen hielten, nicht so ganz einig, wie man denn das gerade Erlebte einordnen soll. Opladen hatte gegen einen ausgemachten Playoff-Kandidaten, nämlich die Elangeni Falcons aus Bad Homburg, knapp mit 76:79 (38:46) verloren und dabei zwei bärenstarke und zwei eher suboptimale Viertel geboten. Mit einem 15-Punkte-Rückstand waren die Gastgeberinnen in den finalen Spielabschnitt gegangen und hatten die Fans binnen kürzester Zeit doch noch mal mitgerissen, nachdem es kurz zuvor noch nach einer klaren Angelegenheit der erstmals in Opladen gastierenden Bad Homburgerinnen ausgesehen hatte. Mit einem mentalen wie auch physischen Kraftakt verkürzte BBZ Punkt um Punkt des Rückstands, um dann in den letzten gut zwei Minuten noch die Chance auf den Sieg zu haben. “Das alleine nötigt mir schon eine Menge Respekt ab. Meine Mannschaft hat gezeigt, dass man niemals aufgeben darf, weil immer noch etwas möglich ist. Und das hat mich riesig gefreut”, erklärte Opladens Trainerin Grit Schneider, die schon wenige Stunden nach der Schlusssirene im Flieger Richtung Mallorca saß, aber gewiss nicht, um sich von der gerade gezeigten Leistung ihrer Mannschaft zu erholen – obwohl gerade die Schlussphase (auch Crunchtime genannt) ziemlich nervenaufreibend war. So gab es vor allem aus dem Publikum lautstark geäußerten Unmut nach zumindest diskussionswürdigen Schiedsrichterentscheidungen zu Ungunsten der Gastgeberinnen. Hier aber fand Schneider klare Worte: “Wir haben vorher 37 Minuten lang Zeit gehabt, weniger Fehler zu machen und das Spiel für uns vorzuentscheiden. Somit entscheiden diese Pfiffe kein Spiel. Zudem muss ich sagen, dass sich im Laufe einer Saison alles irgendwo ausgleicht, also auch Schiedsrichterentscheidungen gegen oder für einen. Dass manche meiner Spielerinnen oder eben auch Zuschauer darauf emotional reagieren, ist doch verständlich. Das ist Sport, und Sport hat nun mal auch mit Emotionen zu tun, was auch gut so ist. Vielleicht profitieren wir ja schon beim nächsten Spiel wieder von eben jenen Situationen.” Viel wichtiger war für Schneider der sportliche Auftritt ihres Teams: “Wir sind toll gestartet und haben zehn Minuten lang sehr viel richtig gemacht. Dann aber – wie soll ich sagen? – lief es 20 Minuten lang in eine ganz andere Richtung.” Die Gründe dafür werden nun analysiert. Auch die Gründe für die schlechte Dreierquote (nur einer von 13 Versuchen fand sein Ziel). “Interessant ist aber, dass wir 13 Dreierversuche sehr gut herausgespielt haben, das war kaum zu verteidigen. Nur wurde dann nichts getroffen”, so Schneider. Wie meinte schon Bernd Stelter einst? Mahatma Glück, Mahatma Pech, Mahatma Gandhi…

BBZ Opladen:  Williams 29 (Foto), Schütter 15, Flaskamp 10, Lindsay 9, Tenbrock 7, Prinz 4, Wolff 2, Ondraskova, Schmidt, Margic (d.n.p.).