1. Damen sorgen für einige Fragezeichen

Die Zweitliga-Basketballerinnen des BBZ Opladen verlieren mit 59:69 (35:43) gegen den TuS Lichterfelde und hinterlassen so einige Fragezeichen. Wie kann es sein, dass man gegen TuSLI in der ersten Hälfte 43 Punkte kassiert? Warum geht kein Ruck durch die Mannschaft, obwohl man nach 25 Minuten zum 47:47 egalisiert? Warum konnte niemand nach einer Pausenbrandrede von Coach Birgit Kunel beim Betreten der Halle vor der zweiten Halbzeit die nötige Spannung aufbauen? Warum mangelte es bereits vor Spielbeginn an der notwendigen Konzentration und Fokussierung auf die Sache? Warum dachte manch eine Spielerin womöglich, man könne Lichterfelde “mal eben so” nur mit spielerischen Mitteln in die Knie zwingen? Warum lässt man sich von der gerade einmal 16 Jahre alten Nyara Sabally phasenweise vorführen? Noch weitere Fragen könnten gestellt werden, doch das wird Birgit Kunel im Verlauf der nächsten Trainingseinheiten machen. Die Trainerin war jedenfalls noch am Tag danach einigermaßen rat- und fassungslos: “Ich habe noch immer keine wirklich Erklärung für diesen Auftritt. So kenne ich meine Mannschaft gar nicht, was alles noch unverständlicher macht. Aber es fing schon alles vor dem Spiel an, ich hatte schnell den Eindruck, die meisten sind so gar nicht bei der Sache. Und das sollte sich leider bestätigen.” Es gilt also einiges aufzuarbeiten. Und es gilt zu verhindern, dass die bisweilen auffällig aufgetretene Lethargie nicht noch einmal erscheint. Jedenfalls war die Mannschaft diesmal nicht in der Lage, den Funken auf die Ränge überspringen zu lassen. Auch unter den Zuschauern herrschte allgemeine Verwunderung und Ratlosigkeit. Für einen möglichen Kampf um Platz fünf war diese Heimniederlage freilich ein gewaltiger Rückschlag, zumal Krofdorf in Grünberg gewann und diesen Rang festigte. Die Berlinerinnen jedenfalls traten in der Heisenberghalle von der ersten Sekunde an so auf, als hätte es eine sechsstündige Anreise nie gegeben. “Die hatten vorher drei Mal in Folge gewonnen. Es war doch völlig klar, dass sie sich bei uns nach jedem Ball schmeißen und vor keinem Einsatz zurückziehen würden”, merkte Kunel an, doch ihre Schützlinge hatten dies alles offenbar nicht verinnerlicht. Im letzten Viertel kamen noch Pech und falsche Entscheidungen im Abschluss hinzu, wodurch sich die kläglichen vier Pünktchen im finalen Spielabschnitt erklären. Bleibt die Hoffnung, dass es einen solchen Auftritt nicht mehr geben wird – schon gar nicht am Karnevalssonntag, wenn es in die Nachbarschaft zu den Bergischen Löwen geht. Da gilt es für Opladen, so einiges aus dem Hinspiel gutzumachen. Und es bleibt die Gewissheit, dass die Mannschaft bei weitem mehr kann, als sie am Samstag gezeigt hat.

Punkte BBZ:  Happel 16, Stratton 13, Schütter 9, Wolff 6, Ellenrieder 4, Flaskamp 4, Nettersheim 4, Marcus 3, Krause 0.