Birgit Kunel übernimmt erneut

Nach nur einer Saison als Trainer unserer Zweitliga-Damen musste Mario Kyriasoglou wieder ersetzt werden. Spätestens nach der Geburt seiner Zwillinge im Frühjahr war klar, dass er den doch enormen Aufwand nicht weiter würde leisten können. Glücklicherweise erklärte sich Birgit Kunel nach einem Jahr Pause bereit, unsere Erste Damen wieder zu übernehmen, nachdem sie bereits von 2012 bis 2015 deren sportliche Geschicke leitete.

Zurückblickend auf die Spielzeit 2015/16 darf getrost von einer “Berg- und Talfahrt” gesprochen werden, während der es eben an Konstanz mangelte, weshalb am Ende der Punkterunde lediglich Platz fünf zu Buche stand. Es wäre mehr drin gewesen, da waren sich im Nachgang alle einig. Aber nicht zuletzt die Verletzungsprobleme in der Rückrunde ließen den entscheidenden Schritt nach vorne nicht mehr zu.

Birgit Kunel und ihre Schützlinge stehen nun vor einer interessanten Saison in einer sehr starken Liga. Während fast alle Konkurrenten – auch die beiden Aufsteiger TSV Krofdorf und Osnabrücker TB – personell enorm aufgerüstet haben, muss Kunel den Weggang von gleich sechs Spielerinnen kompensieren. Ayse Colakoglu, Karo Krabbe, Elke Henning, Leonie Prudent, Britta Worms und Christina Krick stehen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr zur Verfügung. Meist waren es berufliche und private Gründe, die zu einem Vereinswechsel führten. Hinzu kommt Denise Weiß, die fortan primär in unserer Regionalligamannschaft spielen wird. Im Gegenzug werden zukünftig die beiden U 18-Auswahlspielerinnen unseres Kooperationspartners Rhöndorfer TV, Carlotta Ellenrieder und Julia Loock, für BBZ in der 2. Liga spielen.
“Es ist für uns freilich eine neue Situation, mit einem recht eng bestückten Kader in eine Zweitligasaison zu gehen, aber wir werden sicherlich das Beste daraus machen”, erklärt Birgit Kunel, die angesichts der sportlich aufgepumpten gegnerischen Teams, größtenteils mit drei und mehr ausländischen Profis besetzt, ein Saisonziel nicht jetzt schon formulieren möchte: “Ich denke, wir werden die ersten vier, fünf Partien abwarten müssen, um sehen zu können, wo wir in dieser Liga stehen.” Eine Liga, die fraglos vom Erstligaabsteiger GiroLive-Panthers Osnabrück (mit vier ausländischen Profis und sechs erstligaerfahrenen Akteurinnen) angeführt werden wird – sofort dahinter sind die TG Neuss, Wolfpack Wolfenbüttel und der starke Aufsteiger aus Krofdorf (mit fünf Profis) zu vermuten.
Froh ist Kunel unter anderem natürlich darüber, dass sie auf die großen Talente Leonie Schütter und Lea Wolff zurückgreifen kann, die beide ihre Zusage für eine weitere Saison gegeben haben. Beide haben sich gerade in der Phase, als sie Verantwortung übernehmen mussten, enorm entwickelt und gehörten in der Rückrunde zu den besten deutschen Spielerinnen der 2. Liga Nord. “Ich bin überzeugt davon, dass wir mit einer starken ersten Fünf agieren werden. Abzuwarten bleibt, ob wir dann auch die nötige Tiefe und genügend Alternativen dahinter entwickeln können. Auch werden wir unsere Kräfte dosieren müssen”, sagt Kunel, die im Falle eines Falles auch auf Spielerinnen des Regionalligateams wird zurückgreifen können. Unter jenen gibt es so einige, die bereits Zweitligaerfahrung gesammelt haben.